Neu-Delhi/Islamabad – Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich am frühen Dienstagmorgen deutlich verschärft, nachdem Indien Luftangriffe auf neun Ziele in Pakistan und dem von Pakistan verwalteten Kaschmir gestartet hat. Laut der indischen Regierung erfolgten die Angriffe als Reaktion auf den tödlichen Anschlag auf Touristen im indisch verwalteten Kaschmir im vergangenen Monat.
Indien betonte, dass keine pakistanischen Militäreinrichtungen angegriffen wurden, sondern Orte, die angeblich mit militanten Gruppen in Verbindung stehen. Die pakistanische Armee hingegen bestätigte Angriffe auf drei Orte und verurteilte die Aktion als „unprovozierte und blinde Aggression“.
Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif bezeichnete die Luftangriffe als „feigen Angriff“ und kündigte eine entschlossene Reaktion an. „Diese abscheuliche Tat wird nicht ungestraft bleiben“, sagte er. Das pakistanische Militär und das Volk seien geeint und bereit, jeder Bedrohung zu begegnen.
USA und UN rufen zur Zurückhaltung auf
US-Außenminister Marco Rubio erklärte, er habe mit Indiens nationalem Sicherheitsberater Ajit Doval gesprochen und verfolge die Situation „sehr genau“. In Anlehnung an die Äußerungen von Präsident Donald Trump betonte Rubio, dass eine rasche Deeskalation notwendig sei, und kündigte weitere diplomatische Gespräche mit beiden Seiten an.
Auch die Vereinten Nationen forderten „größtmögliche militärische Zurückhaltung“. UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich besorgt über die wachsenden Spannungen und warnte vor einer weiteren militärischen Eskalation zwischen den atomar bewaffneten Nachbarn.
Luftraumsperrungen und Flugausfälle
Sowohl in Indien als auch in Pakistan kam es zu massiven Störungen im Flugverkehr. Indien setzte Flüge zu und von mehreren nordindischen Städten wie Srinagar, Jammu, Amritsar und Leh aus. Fluggesellschaften wie Air India, IndiGo und SpiceJet bestätigten Streichungen und Umleitungen.
Pakistan sperrte seinen Luftraum über wichtigen Städten wie Lahore, Karatschi und Islamabad bis auf Weiteres. Internationale Fluglinien wie Air France, Lufthansa, Finnair, Emirates und Turkish Cargo leiteten Flüge um und meiden vorübergehend den pakistanischen Luftraum.
Pakistan meldet Abschuss indischer Jets
Ein Sprecher des pakistanischen Militärs behauptete, dass zwei indische Kampfflugzeuge und eine Drohne abgeschossen worden seien. Das Verteidigungsministerium bestätigte diese Angaben. Indien äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen, und die Angaben konnten bisher nicht unabhängig verifiziert werden.
Berichte aus betroffenen Gebieten
Aus Muzaffarabad, der Hauptstadt des pakistanisch verwalteten Kaschmirs, wurden laute Explosionen gemeldet. Einheimische berichteten von Panik und Verletzten. „Die Menschen sind verängstigt und fliehen“, sagte ein Anwohner gegenüber Reportern. Auch im indisch verwalteten Kaschmir berichteten Bewohner in Grenznähe von nächtlichen Detonationen.
Hintergrund und Ausblick
Der Angriff folgt auf einen tödlichen Anschlag auf Touristen im indisch verwalteten Kaschmir im letzten Monat. Indien macht pakistanisch unterstützte Gruppen verantwortlich. Pakistan bestreitet jede Beteiligung und fordert eine unabhängige Untersuchung.
Kaschmir ist ein langjähriger Streitpunkt zwischen den beiden Ländern, die jeweils Anspruch auf das gesamte Gebiet erheben, aber nur Teile davon kontrollieren. Die internationale Gemeinschaft blickt nun mit Sorge auf die Region, in der eine weitere Eskalation droht – oder sich ein diplomatischer Ausweg auftun könnte.
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